Als wir vor einigen Wochen in der DSB-Geschäftsstelle wieder ein Buch in der täglichen Post entdeckten, hüpfte das Herz unseres schachgeschichtlich interessierten Mitarbeiters Frank Hoppe hörbar in die Höhe. "Schach in Ostberlin 1945-1990" von Wolfgang Thormann und Arno Nickel war genau der Mosaikstein, der die noch weitgehend unerforschte Schachgeschichte von Ostberlin dem Vergessen entreißt und vielleicht für eine weitere Aufarbeitung sorgt. Während das schachliche Geschehen in Westberlin allein durch das monatlich erschienene "Mitteilungsblatt" des (West-)Berliner Schachverbandes recht gut dokumentiert ist, bleibt das Ostberliner Schach weitgehend im Dunkeln verborgen. Ein Mitteilungsblatt gab es zwar auch dort bis in die 1970er Jahre, aber auch aufgrund der Knappheit an Ressourcen wie Papier wurde es irgendwann eingestellt. Mit "Schach in Ostberlin 1945-1990" legt Wolfgang Thormann bereits sein zweites Werk vor. Seinen Erstling "Schachporträts von Berliner Schachspielerinnen und Schachspielern" gab er vor zwei Jahren noch im Selbstverlag heraus. Es war auch eine Antwort auf das bereits 2013 erschienene Buch "Berliner Schachlegenden" von Michael Dombrowsky, in dem bis auf Kurt Richter nur Westberliner Schachmeister porträtiert wurden.
Für seinen Nachfolger hat sich der Urberliner und frühere Meisterspieler Thormann den bekannten Schachverleger Arno Nickel ins Boot geholt. Entstanden ist ein Buch, das Thormanns Debütwerk noch bei Weitem übertrifft.
Source: https://www.schachbund.de/schachgeschic ... -1990.html