Den Montag hatte sie sich frei genommen. Vorsorglich. „So ein Schach-Wochenende ist ja anstrengend“, sagt Dr. Anne Czäczine. Erholung, Laufen im Wald statt Arbeit in der Arztpraxis – das war die Devise in aller Frühe. Es ist davon auszugehen, dass Anne Czäczine eher geschwebt als gejoggt ist. Voller Euphorie war die Mannschaftsführerin des Chemnitzer SC Aufbau 95. Sie freute sich für sich, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Partie gegen eine GM-Titelträgerin gewonnen hat. Gegen keine Geringere als die große Elisabeth Pähtz. Und sie freute sich für die ganze Mannschaft. Nach zwei bitteren 0:6-Pleiten in den ersten beiden Runden der Frauen-Bundesliga (gegen Rodewisch und Bad Königshofen) gelang dem jungen Chemnitzer Team am Samstag nicht nur ein respektables 2:4 gegen Titelanwärter OSG Baden-Baden, sondern am Sonntag auch ein fulminantes 5:1 gegen Mitaufsteiger SK Freiburg-Zähringen 1887. „Natürlich haben sich nach zweimal 0:6 schon manche gefragt, ob wir überhaupt in die Bundesliga gehören“, sagte sie im Gespräch mit dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit, „ich denke, jetzt haben wir gezeigt, dass wir zu Recht mit dabei sind.“
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